Gelesen: Zwei der großen Science Fiction-Klassiker

In den letzten Monaten habe ich mich durch zwei der großen Klassiker der Science Fiction-Literatur gelesen: Die „Foundation“-Trilogie von Isaac Asimov und die „Gateway“-Trilogie von Frederik Pohl. Wie es den Titeln schon zu entnehmen war, handelte es sich jeweils um drei einzelne Romane, die hier in (je) einer Sammelausgabe zusammengefasst waren. Der Schreibstil der beiden Autoren ist außerordentlich unterschiedlich, jeder für sich hervorragend und dem Genre zuträglich. Frederik Pohl besitzt eindeutig mehr Humor – und ein definitiv größeres Interesse an Erotik und Sex – als Isaac Asimov, beide haben jedoch gleichermaßen Gefallen daran, lange und verschlungene Entwicklungen einer über Jahrzehnte, Jahrhunderte oder Jahrtausende andauernden Geschichte nur Stück für Stück preiszugeben, um so immer wieder den einen oder anderen überraschenden Kniff einbauen zu können. Und gerade dieser letzte Punkt gelingt beiden Autoren sehr gut, wenngleich ich von Isaac Asimov dabei noch ein wenig stärker beeindruckt wurde.

Isaac Asimov – Die Foundation-Trilogie, erschienen im Heyne-Verlag


(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Buch-Covers)

Frederik Pohl – Die Gateway-Trilogie, erschienen im Heyne-Verlag


(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Buch-Covers)


Gerade weil ich direkt davor zwei Romane von John Scalzi gelesen hatte (hier und hier), konnte ich erkennen, woher der deutlich jüngere Autor seine Inspiration für die lange aufgebauten und erst am Ende in einem großen überraschenden Coup aufgelösten Entwicklungen hat – die Parallelen waren beim Lesen einfach nicht zu übersehen. Also, liebe Scalzi-Fans, wenn euch sein Stil gefällt und ihr die beiden gerade erwähnten Klassiker noch nicht gelesen habt, schnappt euch als erstes die „Foundation“-Trilogie, ihr werdet unter Garantie nicht enttäuscht werden!

Erstaunlich war für mich, wie frisch diese Romane sich auch heute, mehrere Jahrzehnte nach ihrer Entstehung noch lesen. Filme aus den 1970er Jahren kann man ja schon an der Farbgebung sofort als solche identifizieren, auch wenn das auf die Qualität des Inhalts keinen Einfluss hat. Spätestens aber, wenn man sog. „Hightech-Thriller“ anguckt, in denen sich die Charaktere über ihr Equipment auslassen, kann man spätestens ein paar Jahre später nur noch schmunzeln, denn das, was damals als „ultramodern“ galt, ist im Moment des späteren Anguckens schon zur Minimalausstattung geworden oder komplett veraltet. In beiden Roman-Trilogien gibt es aber erstaunlich wenige Zeitartefakte, die auf den Entstehungszeitraum hinweisen. Das ist beiden Autoren äußerst gut gelungen. Vielleicht liegt es daran, dass sie gleich eine technologische Entwicklung in eine dermaßen „abgedrehte“ Richtung ersonnen hatten, die einfach überhaupt nicht mit der auf der Erde seit den 1970er Jahren eingetretenen übereinstimmt, dass kein Gefühl von „Das kennen wir aber schon seit 20 Jahren...“ eintreten konnte.

Zu den Inhalten der Bücher verrate ich heute einfach mal gar nichts, denn da es sich jeweils um Trilogien handelt, müsste ich diesen Blog-Eintrag dann noch ungefähr auf die sechsfache Länge bringen – und ich zweifle, dass es sich lohnt, denn dabei müsste ich etwas über den Inhalt verraten, wovon ich aber fest der Meinung bin, dass es geschickter wäre, den selbst zu entdecken. Wer sich ein bisschen von meinen Ausführungen hat anstecken lassen, wird mit keinem der Bücher einen schlechten Fang machen.

Von der „Foundation“-Trilogie habe ich mir danach noch eine Hörspiel-Fassung der BBC aus dem Jahr 1973 als Hörbuch bei iTunes (1,99 €) gekauft, die zwar extrem verkürzt ist (über 1.000 Seiten Romane wurden auf knapp unter acht Stunden Hörspiel zusammengefasst), mir aber trotzdem ziemlich gut gefallen hat.

Isaac Asimov – The Foundation Trilogy (Hörbuch)

(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Hörbuch-Covers)

Die extreme Straffung vieler Abschnitte erlaubte es mir, die Erinnerungen an die gelesenen Passagen wieder zu beleben und so die Geschichte nach dem über einige Tage verteilten Leseprozess in Zeitraffer wieder zu durchlaufen. Das war schön. Einen einzigen Haken gab es: Der Soundtechniker hatte ziemlich viel Spaß daran, „spacige“ Sounds zwischen den gesprochenen Abschnitten einzufügen, die deutlich lauter als die Dialoge sind. Beim Laufen hatte ich die Lautstärke etwas höher eingestellt, um die Dialoge gut verfolgen zu können. Jedes Mal, wenn ein Space-Sound dazwischen kam, zuckte ich vor Schreck zusammen. Dem Vergnügen hat das jedoch keinen Abbruch getan.

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