Die ersten Paare „FiveFingers“

Wie ich bereits in einem meiner letzten Blog-Einträge geschrieben habe, befinde ich mich gerade in einer Umstellung meiner Lauftechnik (hier). Dazu habe ich mit billigen Schuhen von Saguaro angefangen, die ich bei Amazon bestellt habe. Das Sohlenmaterial ist aber so weich, dass das erste Paar an der Ferse schon beinahe durchgescheuert ist – wie gesagt: Umstellungsphase, so schnell komme ich aus dem Fersenlauf wohl nicht raus...

Am 8. Juni war ich nun bei einem Orthopädie-Geschäft in Hüttlingen (also ca. 10 km entfernt), um mal ein paar echte Vibram FiveFingers anzuprobieren. Dort stellte sich schnell heraus, dass für mich die Größe 44 ideal ist, aber von den vorhandenen 44er-Paaren waren die meisten am Vorderfuß zu weit (sie warfen alle Falten im Obermaterial). Da es eine Zweigstelle des Orthopädie-Geschäfts in einem anderen Ort gibt, die noch weitere Paare vorrätig hatten, bot man mir an, diese herüberschicken zu lassen. Am 10. Juni konnte ich die neuen Paare testen – und wurde fündig.

Der erste Blick auf die Schuhe (Modell CVT-Hemp) ist völlig unspektakulär: Sie sind in einem dunklen Anthrazit-Ton gehalten, das Obermaterial ist schlicht (aber sehr solide verarbeitet), lediglich die gelben Schriftzüge fallen auf.

FiveFingers an meinem FußFiveFingers CVT-Hemp

Ich brauchte gut eine Minute pro Fuß, um in die Schuhe hineinzuschlüpfen, doch dann merkte ich gleich, dass der Vorderfuß gut eingefasst war, auch der gesamte Sitz war angenehm. Der Orthopäde wies mich an, ein paar Schritte im und vor dem Laden auf dem Asphalt zu laufen, was ich tat. Es fühlte sich sehr gut an, also kaufte ich sie.

Mittlerweile habe ich mit dem Paar einige Läufe hinter mir, wobei sich verschiedene Dinge herausgestellt haben. Einerseits ist das Laufen mit diesen Schuhen eine Offenbarung, das geringe Gewicht an den Füßen sorgt dafür, dass man ein beinahe schwereloses Laufgefühl bekommt. Auch die dünne Sohle stört mich schon nicht mehr, es sei denn, ich trete voll auf einen spitzen Stein. Andererseits erkannte ich, dass ich wohl doch die richtigen Laufschuhe, also das Modell V-Run benötige. Dafür gibt es mehrere Gründe:

- Die nicht für das Laufen optimierten Schuhe haben spürbare Nahtstellen an der Innenseite. Das stört beim normalen Herumgehen im Alltag nicht, wird beim Laufen aber schnell zu einer scheuernden Stelle, die Blasen erzeugt. Zum Glück gibt's Pflaster, sodass ich die Stellen an meinen Füßen gezielt vor dem Lauf abkleben konnte.
- Das Material ist nicht wie bei Laufschuhen auf die Menge an Reibung ausgerichtet, die zwangsläufig entsteht, wenn man gut und gern 15.000+ Schritte am Morgen hinter sich bringt. Bei Schuhen für fast 100 Euro möchte ich nicht nach drei oder vier Wochen die Sohle durchgerannt haben. Da macht sich der Einfluss des Schwabenlandes bemerkbar.

Durch die Läufe hatte ich aber auch mit Sicherheit feststellen können, dass die Größe 44 bei FiveFingers für mich die passende zu sein scheint. Ich bestellte das Paar V-Run bei einem Händler in Karlsruhe, heute kamen sie – und sehen schlicht umwerfend aus:

FiveFingers V-Run

Ab morgen werden sie eingesetzt – das kann ja was werden! Sobald ich wieder mehr Erfahrungswerte angesammelt habe, berichte ich davon.

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