Gehört und gesehen: „Puls“

Erst vor kurzem habe ich von meinem Lese-Erlebnis des gleichnamigen Buchs berichtet (hier), nun habe ich binnen weniger Tage das Hörbuch (gemeint ist die komplette Lesung) von „Puls“ von Stephen King abgeschlossen.

Die Hörbuchfassung von „Puls“ mit David Nathan als Sprecher


(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Hörbuch-Covers)

Wie so viele andere der King-Hörbücher wurde auch dieses vom einmaligen David Nathan gelesen, die Produktion ist makellos: kristallklarer Sound, gut ausgepegelt, keine Pausen oder anderen erkennbaren Hüpfer (ich habe einmal ein Hörbuch von David Morrell angehört, bei dem ein und dasselbe Kapitel zweimal hintereinander identisch enthalten war, die Kapitelstruktur machte das Springen aber nicht einfach so möglich, also hörte ich beide Male das gleiche Kapitel an…). Da ich das Buch ohnehin mochte, war das Hörbuch ein sehr angenehmer Zeitvertreib – bzw. eine spannende Begleitung auf meinen morgendlichen Läufen und bei der Hausarbeit.

Verfilmung


Wie durch Zufall entdeckte ich dann ein paar Tage später im iTunes Store eine Verfilmung mit John Cusack und Samuel L. Jackson, von der ich bis zu dem Zeitpunkt überhaupt nichts gewusst hatte.

Die Verfilmung mit John Cusack und Samuel L. Jackson

(Link zum Bild)


Ich kaufte den Film, sah ihn mir an – und war einerseits angetan von der opulenten Bildsprache und der teils sehr exakten Übernahme der Romanvorlage, andererseits ein wenig enttäuscht, weil der Film gleichzeitig nah am Buch und doch irgendwie ganz anders in der von mir empfundenen Grundstimmung war. Wo der Roman vor allem die Verunsicherung der Menschen im Umgang mit der völlig veränderten Umwelt in den Vordergrund stellt, sind sich die Akteure im Film schon nach wenigen Minuten darüber im Klaren, wie sie zu handeln haben. Angesichts der fiktiven, aber sehr eindringlich geschilderten Umwälzungen, die weite Teile der Menschheit betreffen, könnte solche eine Klarheit nicht sofort existieren.
Die Altersfreigabe ab 18 ist im Fall dieses Films tatsächlich angebracht, denn einige Szenen sind sehr schonungslos und gewalttätig, was beim Lesen in dieser Heftigkeit für mich nicht enthalten war (mag sein, dass meine Vorstellungskraft da nicht ganz so ausgeprägt ist). Dann gab es auch Stellen, die nicht so heftig waren wie im Buch, das hat mir schon eher getaugt. Am auffälligsten für mich, der ich Buch und Hörbuch erst kurz zuvor in mich aufgesogen hatte: Im Vergleich zum Roman gab es etliche Kürzungen, die wohl zwingend mit der filmischen Dramaturgie zu begründen sind (unter Umständen wären dann einige Passagen recht langatmig), auch der Schluss ist recht stark abgewandelt (aber so finde ich ihn fast besser als das Ende des Buchs). Dennoch ist es sicher ein Film, den ich mir nicht zu häufig ansehen werde, wohingegen das Hörbuch sicher noch einige Male den Weg in meine Ohren finden wird.

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