Meine erste Podiumsdiskussion

Heute war ich zum ersten Mal als Redner bei einer Podiumsdiskussion, zu der mich der Württembergische Leichtathletik Verband eingeladen hatte. Moderiert wurde die Runde von Sebastian Hess. Als Pendant zu mir kam Holger Gremmers (hier und hier), ein absolut phänomenaler Extremläufer, der nebenher auch noch ein famoser Typ ist.

Vor dem Start – hier standen wir gut sichtbar für die Zuschauer im Saal und daheim.

Wir trafen uns gut eine Stunde vorher, konnten noch einen Happen essen, dabei ging's ans gegenseitige Beschnuppern – und wir merkten: Das wird gut. Die „Chemie stimmt“, also beste Voraussetzungen für eine fruchtbare Podiumsdiskussion. Sebastian Hess bat uns noch, nicht zu kurze Antworten zu geben, damit die Stunde sich nicht zu lange hinziehe. Doch den Hinweis brauchten wir gar nicht. Bis ich das erste Mal verstohlen auf meine Apple Watch blickte, waren schon 55 Minuten vorbei, und wir hätten ganz locker auch noch 30 oder 40 Minuten weitermachen können. Fragen kamen danach noch im Einzelgespräch auf – so war das eine ganz runde Sache.

Das Thema für die Podiumsdiskussion war „Mein Lauf in ein neues Leben“, was sowohl für Holger als auch für mich durchaus passend gewählt war. Holger sprach ganz offen über seine Drogenvergangenheit, aus der für ihn die Lauferei (neben der professionellen Therapie) den Ausweg darstellte. Bei mir waren es halt die im Referendariat und den ersten Berufsjahren angefressenen Kilos, die ich durch das Laufen innerhalb einer vergleichsweise kurzen Zeit wieder loswurde (und auch bis heute fernhalten konnte). Und obwohl der Transformationsprozess bei uns beiden auf einer Metaebene – (1) Problem erkennen, (2) einen Ausweg suchen, (3) diesem Weg unbeirrbar folgen – gar nicht so unähnlich war, gab es doch unendlich viele kleine Details, die uns unterschieden und von denen zu erfahren sehr spannend war.

Alles in allem kann ich sagen, dass mir die Podiumsdiskussion sehr viel Freude bereitet hat. Mit Holger Gremmers habe ich einen äußerst sympathischen Läufer kennengelernt, der noch viel weitere Strecken als ich zurücklegt (aktuell bereitet er sich auf einen 240 km-Lauf vor – also genau das Zehnfache von dem, was ich am Morgen laufe…) – und ein großes Lob muss ich Sebastian Hess widmen, denn er hat schön ausbalanciert die Fragen an uns beide gestellt, sodass wir beide gut zu Wort kamen und uns dabei wohl fühlten. Wie schon gesagt: Eine runde Sache!

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