Gehört: „Eines Menschen Flügel“ von Andreas Eschbach

Andreas Eschbach gehört schon lange zu meinen Lieblings-Autoren, noch dazu stammt er aus Ulm (auch wenn er da nicht mehr wohnt), was ihn aus Sicht der Ostalb ja beinahe zu einem lokalen Helden macht. Besonders mag ich die folgenden Romane, die ich entweder gelesen oder gehört (oder beides) habe:

  • Ausgebrannt
  • Die Haarteppichknüpfer
  • Eine Billion Dollar
  • Gliss – Tödliche Weite
  • Perry Rhodan – Das größte Abenteuer
  • Quest

Auf Twitter habe ich sehr viele begeisterte Kommentare zu „Eines Menschen Flügel“ gelesen, also sah ich immer wieder bei Apple Books nach. Eines Tages war es dann soweit: der Preis wurde von 39,99 € auf 19,99 € gesenkt – das nutzte ich aus, um an die 40+ Stunden Hörbuch-Genuss zu kommen.

Andreas Eschbach – Eines Menschen Flügel

(Link zum Bild)

Vor ein paar Tagen bin ich ans Ende des Hörbuchs gelangt. Und ich kann nur bestätigen, was die vielen positiven Kommentare verband: Es ist ein überwältigend guter Roman. Die Hörbuch-Fassung besticht dazu noch durch einen glasklaren Sound und einen wirklich exzellenten Vorleser, Andreas Koeberlin. Trotz der imposanten Länge von über 40 Stunden gab es keine einzige Stelle, an der ich mich langweilte, die Handlung führt alle wichtigen Personen so ein, dass man sie gut versteht und mit ihnen mitfiebert, überraschende Wendungen gibt es etliche – Spannung und eine ordentliche Ladung Science Fiction auch. Ich bin, falls da noch irgendwelche Zweifel bestehen sollten, begeistert.

Handlung



Die Handlung ist bei dieser Länge natürlich sehr komplex, deswegen skizziere ich nur das Ausgangsszenario, alles weitere würde zukünftigen Lesern schon etwas vom Vergnügen des eigenen Entdeckens wegnehmen.

Wir befinden uns auf einem Planeten weit entfernt von der Erde. In seiner oberen Atmosphäre gibt es eine sich nie öffnende Wolkenschicht, die Schwerkraft ist etwas geringer – und im Boden lauert der Tod in Form des Margors. Wer den Boden berührt, stirbt schnell und gnadenlos. Die ersten Menschen, die den Planeten erreichten, bedienten sich der Genetik, um dem menschlichen Genom einzelne Gene der Pfeilfalken hinzuzufügen, wodurch die dort lebende Bevölkerung Flügel besitzt und damit fliegen kann. Man lebt in großen Nestern in den Bäumen, um nicht vom Margor erwischt zu werden. Im Lauf der ca. 1.000 Jahre, die die Menschen schon auf dem Planeten wohnen, hat sich eine komplett neue Kultur entwickelt, die weitestgehend auf Technik verzichtet und die Bücher der Ahnen, also der Begründer dieser neuen menschlichen Zivilisation, wie religiöse Wegweiser behandelt, die das Zusammenleben und Verhalten aller regeln. Das ist die Ausgangssituation, und gleich zu Beginn lernen wir einen jungen Menschen kennen, der es sich zum Ziel macht, den Himmel (die ewige Wolkenschicht) zu erreichen und zu durchbrechen, um die Sterne zu sehen...



Fazit



Die oben geschilderte Ausgangssituation ist schon sehr faszinierend, in Teilen könnte es sich fast um eine Fantasy-Geschichte handeln, doch immer wieder bricht sich die Wissenschaft ihre Bahn (Genetik, Wiederentdeckung früherer Technologien etc.), gegen Ende hin entwickelt sich eine fesselnde Science Fiction-Erzählung. Ohne jeden Zweifel ist dies eines der besten Hörbücher, die ich in den letzten Jahren genießen durfte. In ein paar Jahren höre ich es mir wieder an, schon jetzt freue ich mich darauf, die vielen Details dann erneut entdecken zu dürfen.

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