Auf dem Weg der Besserung

Vor einiger Zeit berichtete ich, dass mein linkes Knie nicht gerade kooperativ sei (hier). Das ist zum Glück wieder in Ordnung, dafür sind seit Mitte August die Adduktoren auf der linken Seite, die nun einmal bei jedem Schritt für den Balance-Ausgleich sorgen, etwas in Mitleidenschaft gezogen. Vermutlich mussten sie in den Wochen, als das Knie nicht ganz so wollte, stärker kompensieren.

Weniger ist mehr


Ganz auf das Laufen zu verzichten war einfach keine Option mehr, das war Ende Juli und mindestens den halben August durch schon kaum zu ertragen – auch wenn mein treues Schwinn-Trainingsfahrrad brav für Ersatz gesorgt hat. Also reduzierte ich meine Laufdistanz vorerst auf 13-15 Kilometer, was sich als sehr heilsam erwiesen hat. Die letzten zwei Wochen waren alle Läufe zwischen 13,5 und 15,5 km lang – erst heute früh bin ich mit 17,81 km wieder etwas weiter gelaufen. Auch das muss sich erst einmal über die kommenden Tage, vielleicht Wochen festigen, bevor ich weiter ausbaue. Klar, das liegt unter meinen sonst üblichen Distanzen von 21-25 km am Tag, aber es sind eben 13-17 km mehr als gar nicht zu laufen. Und das fühlt sich auf jeden Fall bombastisch an.

Aktueller Kilometerstand

Im Bild sieht man ganz deutlich (blaue Säulen unten), wie ich nach dem Höhepunkt im Mai (mit fast 770 gelaufenen Kilometern) Monat für Monat abbaue, weil das Knie allmählich immer stärker Probleme gemacht hat. Im Vergleich dazu fängt der September (heute ist erst der 2. Tag) gar nicht so schlecht an. Yeah!

Runter vom Gas


Was mir im Moment auch massiv hilft: Tempo reduzieren. Die Adduktoren „stöhnen“, sobald ich die sonst üblichen 180-185 Schritte pro Minute durchziehe, also laufe ich mit 170-175 Schritten pro Minute. Außerdem bemühe ich mich, die Schritte kürzer zu halten, um die Belastung für Sehnen und Muskulatur so gering wie möglich zu halten. Das funktioniert sehr gut, ich bin weitgehend schmerzfrei, gleichzeitig senkt diese Maßnahme aber auch mein Lauftempo ab.

Lauf am 2022-09-02

Konnte ich im Mai noch 25 km mit einem Durchschnittspace von 4:47 bis 5:05 laufen, kam ich heute früh auf einen Pace von 5:59, also satt eine Minute langsamer als vorher. Doch das Tempo kommt von allein wieder, sobald sich alles wieder beruhigt hat, daher macht mir das keine Sorgen.

Rudermaschine repariert


Während der „Lockdown“-Zeit 2020, als ich mit meinem rechten Knie Probleme hatte und gut sechs Wochen gar nicht laufen konnte, stürzte ich mich auf meine Rudermaschine (hier). Tja, vielleicht habe ich das ein klein wenig übertrieben, denn irgendwann riss der Expander, der innerhalb der Rudermaschine dafür sorgt, den Handgriff wieder zurück zu ziehen.

Ein Reparatur-Service für Fitness-Geräte, den ich anrief, vergaß mich sofort wieder, denn als ich ein paar Wochen später nachhakte, wann ich denn nun mit einer Reparatur rechnen könne, wurde die Angelegenheit als komplett neuer Fall angesehen. Das wiederholte sich noch einmal, dann rief ich da nicht mehr an – bis heute kam keine weitere Rückmeldung. Service pur.

Repariert und einsatzbereit

Im August hatte ich die Faxen dicke, also rief ich beim Hammer-Support an. Die vermittelten mir einen anderen Reparatur-Service aus Stuttgart, der am nächsten Tag zwecks Terminabsprache anrief und binnen einer Woche kam. Das Ersatzteil hatte ich im Verlauf des letzten Jahres schon bestellt, es lag bereit. 70 Minuten schweißtreibender Reparatur später (Respekt!) konnte ich meine Rudermaschine in einem quasi neuwertigen Zustand zum ersten Mal seit dem Sommer 2020 benutzen. Und nun wird sie kräftig in meine sportlichen Routinen integriert.

Diversifizieren


Wie ich schon mehrfach geschrieben habe: Jeden Tag laufen, vor allem jeden Tag lange Strecken laufen kann auf Dauer nicht gut gehen. Also ist das Ziel, meine sportlichen Tätigkeiten zu diversifizieren. Mit meinem aktuellen Setup habe ich eine hervorragende Grundlage dafür:

  • Laufen wird es weiterhin geben, aber entweder nicht mehr jeden Tag, dann einen Halbmarathon, oder jeden Tag, dann aber eine kurze Strecke (10-15 km).
  • Indoor-Radfahren kann das entweder an den Nicht-Lauf-Tagen ersetzen oder an den Lauf-Tagen ergänzen.
  • Rudern wird an drei bis fünf Tagen in der Woche zusätzlich mit 10-30 Minuten eingesetzt, denn der Effekt auf die übrige Muskulatur ist sehr willkommen.
  • Core-Training (bei Apple Fitness+) kommt immer nach dem morgendlichen Dehnprogramm zum Einsatz, je nach verfügbarer Zeit zwischen 10 und 30 Minuten.

Nun, mal sehen, wie sich das in den kommenden Wochen entwickelt. Insgesamt blicke ich positiv in die Zukunft, denn das Konzept fühlt sich gut an, jetzt muss es nur noch den Kontakt mit der Realität überstehen...

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