Gesehen: „Dune: Part One (2021)“

Vor ein paar Jahren gab es bei iTunes/Apple Books das Hörbuch „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert für unter sechs Euro zu kaufen, also griff ich zu. Das erste Anhören war anstrengend, da während der mehr als 26 Stunden Spielzeit eine unglaubliche Fülle an Informationen auf mich einprasselte, deren Sinn im Einzelnen da natürlich noch nicht klar war. Dennoch biss ich mich durch und wurde belohnt durch eine fantastische Science Fiction-Geschichte, die gut erzählt, höchst visionär und in sich stimmig war. Seit diesem ersten Mal habe ich das Hörbuch noch dreimal angehört und jedes einzelne Mal genossen.

Selbstverständlich kenne ich die David Lynch-Filmadaption von 1984, die ich schätze und alle paar Jahre wieder ansehe. Die TV-Mini-Serie von 2000 schnitt da schon wesentlich schwächer ab, wenngleich ich mir auch die alle paar Jahre wieder angucken kann – hier sieht man halt das deutlich niedrigere Budget und die schon damals veralteten Effekte, die heute in keiner Weise irgendeinem Standard entsprechen.

Und dann kam vor mehr als einem Jahr ein Trailer in Umlauf, der eine Neuverfilmung des „Dune“-Stoffs zeigte, die optisch gänzlich neue Maßstäbe setzte. Der Regisseur, Denis Villeneuve, war mir schon durch mehrere andere Filme aufgefallen: Sicario (2015), Arrival (2016) und Blade Runner 2049 (2017) – alle exzellent, zwei davon (die letzten beiden) würde ich gleich in den Rang moderner Science Fiction-Klassiker erheben. Insofern war ich sehr gespannt, wie er die Verfilmung von „Dune“ angehen würde.

Corona-bedingt wurde der Film bei iTunes schon im Herbst angeboten, allerdings für einen geradezu unverschämten Preis (21,99 €). Bei aller Liebe, so viel zahle ich nicht für einen Film, den ich ein halbes Jahr später für 6,99 € im Angebot bekomme. Nein, wirklich nicht. Doch genau an Silvester 2021 landete der Film für einen einzigen Tag für 9,99 € im Angebot. Das sah ich und kaufte ihn, noch am gleichen Abend musste ich mir den Film ansehen. Und ich war begeistert, nein, ich bin immer noch begeistert.

Filmposter „Dune: Part One“ (2021)

(Link zum Bild)

Was mir an der Hörbuch-Fassung, die ich oben erwähnt hatte, so gefällt, ist die ruhige Erzählweise, der Detailreichtum (auch wenn dieser das erste Anhören anstrengend macht) und die in sich schlüssige Geschichte, die den Zuhörer/Leser in eine Welt entführt, die kaum etwas mit unserer zu tun hat. Die zwei oben erwähnten Film-/TV-Fassungen von 1984 und 2000 scheitern in unterschiedlichem Ausmaß an der Umsetzung. Und auch die Villeneuve-Version von 2021 setzt nicht absolut jedes Detail um bzw. verkürzt die eine oder andere Schlaufe in der Geschichte. Aber sie behält das ruhige Erzähltempo bei, lässt sich nicht hetzen. Die Geschichte wird in diesem ersten Teil nur zur Hälfte erzählt, und doch benötigt der Film mehr als zweieinhalb Stunden dafür. Doch die vergehen wie im Flug – und ich könnte am Ende sofort sitzenbleiben und noch einmal so lange den zweiten Teil ansehen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Leider wird der zweite Teil noch mindestens ein Jahr auf sich warten lassen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Mehrteilern (z.B. die „Herr der Ringe“- oder die „Hobbit“-Trilogie von Peter Jackson) wartete das Studio erst auf die Zahlen des ersten Films, bevor das OK für den zweiten Teil erging. Schade, aber das gibt mir natürlich die Möglichkeit, den ersten Teil noch ein paar Mal anzusehen. Lustigerweise habe ich ihn schon zwei Tage nach dem ersten Ansehen gleich noch einmal geguckt, und er verliert kein bisschen dabei.

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