Der erste Fernsehauftritt

Anmerkung: Diesen Blog-Eintrag habe ich gestern Nacht im Zug geschrieben, danach war ich nicht mehr wach genug, um ihn noch zu editieren und hochzuladen. „Heute“ ist also „gestern“.

Heute bin ich zum ersten Mal im Fernsehen aufgetreten: Bei der SWR Landesschau BW wurde ich zu meiner Lauferei befragt – und das war wirklich in jeder Hinsicht eine hochprofessionelle Veranstaltung, die mich komplett beeindruckte: Im Vorfeld gab es einige E-Mail-Wechsel, dazwischen mehrere Telefonate, ich stellte Fotos, Screenshots und Filme zur Verfügung, dann wurde immer noch einmal nachgehakt – am Ende stand aber alles rechtzeitig für die Sendung bereit.

Zwei Wochen vor dem Termin erhielt ich eine offizielle Einladung mit vielen Hinweisen zu geeigneter Kleidung (z.B. keine Orange-Töne in der Kleidung, da wir auf orangen Sesseln sitzen würden), die unvermeidlichen, aber wichtigen Corona-Unterlagen, Spesen-Abrechnung etc. – alles lief gut, ich stand zum Glück auch schon etwa 20-30 Minuten vor der verabredeten Zeit in Stuttgart am Hauptportal des SWR, zeigte meine Impfnachweise sowie meinen Corona-Kontaktbogen, dann durfte ich rein und wurde binnen weniger Minuten abgeholt und zur Garderobe gebracht. Das war ca. eine Stunde vor Beginn der Landesschau.

Dann ging‘s gegen 18:00 Uhr ab in die Maske. Die Corona-Bestimmungen verbieten es dem Personal, die Gäste zu berühren, also wurde ich fachfraulich angeleitet, mich selbst zu schminken. Ha! Zum ersten Mal im Leben Schminke im Gesicht (soll heißen: etwas Abdeckpuder zum Verhindern der sonst unvermeidlichen Spiegelungen auf meiner leicht erweiterten Stirn) – und das Ergebnis war gar nicht mal so schlecht. Kurz vor Beginn meines Segments in der Landesschau kam die Dame dann aber noch einmal rein und besserte zwei oder drei Stellen nach. Puh, eine Erleichterung!

Es war faszinierend, diesen Blick hinter die Kulissen zu werfen, denn aus dieser Perspektive hatte ich es vorher ja noch nie erlebt. Allein der Personalaufwand bei einer solchen Sendung ist sehr hoch: Im Studio befinden sich neben dem Moderator mehrere Kameraleute (mindestens drei), jemanden für die Beleuchtung, noch jemand für den Sound, dann gibt es Helfer, die für die Kabel und Monitore zuständig sind, allein für mich war zusätzlich eine sehr nette Dame abgestellt, die dafür sorgen sollte, dass ich nicht allzu übermütig werde und am Ende noch Blödsinn während der Live-Sendung anstelle…

Landesschau-Studiio

Beleuchtungs-Overkill

Studio-Panorama

Mein Segment war ganz am Ende der Sendung, also durfte ich zuerst noch bei der gesamten Sendung im Entstehungsprozess zusehen (die Einspieler waren natürlich alle schon vorproduziert). Am meisten hat mich die technische Aufbereitung der Einspieler begeistert, denn bei jedem kurzen Film laufen auf einem für alle gut einsehbaren Monitor drei Timer mit:

  1. Wie lange läuft dieser Beitrag schon?
  2. Wie lange dauert er noch?
  3. Wie steht der aktuelle Sendeverlauf im Vergleich zur Planung? Mit diesen Informationen können dann jeweils die neuen Moderationen eingezählt bzw. Zeiten reingeholt oder ausgedehnt werden, um wieder in den Zeitplan zu kommen. Tatsächlich war ich für 19:18 Uhr geplant – und das ging bis auf 12 oder 14 Sekunden genau auf. Respekt!

Das Interview lief dann ganz gut, allerdings kann die Eigenperspektive da auch täuschen. Hoffentlich habe ich nicht zu viel uninteressantes Zeug von mir gegeben. Alles in allem dürfte es aber schon unterhaltsam gewesen sein. Aus meiner Sicht verflog die Zeit wie im Flug – und wenn ich mich nicht irre, habe ich kein einziges Mal voll in die Kamera geguckt („Hallo Mama, ich bin im Fernsehen!“), denn das wäre ja ganz schlechter Stil.

Kaum war ich nach der Sendung aus dem Studio (und deaktivierte den Flugmodus auf meinem iPhone), trudelten auch schon die Nachrichten aus dem Freundes- und Bekanntenkreis ein. Manchen war gar nicht bewusst gewesen, dass es sich um einen Live-Auftritt handelte, aber das war es definitiv, keine Korrekturen möglich.

Mein Zug nach Hause zurück hatte danach gleich einmal gut 30 Minuten Verspätung. Und der Stuttgarter Bahnhof ist im Moment eine monströse Großbaustelle, bequemes Warten im Warmen ist dort derzeit nicht zu haben. Immerhin bot mir das die Möglichkeit, ein Käsebrötchen und einen veganen Wrap zu essen – beides krass überteuert, aber lecker. Mittlerweile sitze ich im gut beheizten Zug und bin auf dem Weg nach Hause, in ca. 25 Minuten sollte ich den Aalener ZOB erreichen.

Fazit: Es war ein aufregender und anstrengender, aber auch schöner und überaus interessanter Tag, der mir etliche neue Erfahrungen beschert hat. Das Interview kann man sich hier (oder in der ARD Mediathek unter „SWR Landesschau BW“) ansehen.

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