Gelesen: „Sara“ von Stephen King

Nachdem ich in den letzten Monaten sehr viele Klassiker der Science Fiction-Literatur gelesen (und gehört) habe (hier, hier, hier, hier, hier und hier, um nur ein paar frühere Blog-Einträge zu erwähnen), war es mir ein dringendes Anliegen, endlich mal wieder einen Roman meines Lieblingsautors Stephen King zu lesen. Meine Wahl fiel auf Sara, im englischen Original Bag of Bones.

„Sara“ von Stephen King

(Bild-Quelle: Apple Books, Screenshot des Buch-Covers)

Wie immer waren die ersten vier oder fünf Seiten etwas hakelig und störrisch, bis ich mich wieder auf den Stil des jeweiligen Autors eingestellt hatte, danach flog ich bereits im ersten Rutsch durch 15 Prozent des gesamten Buchs – und Sara ist an Stelle 10 der längsten Stephen King-Romane. Vorgestern habe ich das Buch mit großer Freude zu Ende gelesen, meine Erwartungen wurden erfüllt, das (englische) Hörbuch (auch noch mit dem Autor als Leser) ist gekauft und geladen. Kurz und gut: Es ist ein Hammer!

Zum Inhalt



Zuviel möchte ich über den Inhalt nicht verraten, denn es gibt einige Elemente, die, sollte man sie zu früh erfahren, die Spannung am Ende verderben könnten. Aber:

Wie so oft geht es um einen Schriftsteller, denn über kaum eine andere Berufsgruppe kann Stephen King mit solcher Kompetenz und Einsicht in die Abläufe „unter der Oberfläche“ schreiben. Der Schriftsteller, Mike Noonan, hat gleich zu Beginn des Buchs seine Frau verloren und stürzt daraufhin in eine monumentale Schaffenskrise, die soweit ausartet, dass allein das Sitzen am Computer mit geöffnetem Schreibprogramm ihm Atemnot und Panikanfälle beschert – keine guten Voraussetzungen für die Fortführung einer vielversprechenden Autorenkarriere. Vier Jahre lang lebt er davon, alte Romane, die er bereits fertig in einem Bankschließfach liegen hat, zu veröffentlichen. (Und sehr zu seinem Erstaunen wird ihm jeweils eine stilistische Weiterentwicklung als Autor bescheinigt, was mich vermuten lässt, dass Stephen King einmal etwas ähnliches erlebt haben könnte…). Doch dann geht ihm der Stoff aus, außerdem zieht es ihn irgendwie zu seinem Sommerhaus am Darkscore Lake zurück, wo er seit dem Tod seiner Frau keinen einzigen Tag verbracht hat. Kaum ist er eingetroffen, beginnen eigenartige Dinge…



Und mehr werde ich nicht verraten. Egal wie man dazu steht, dass Stephen King ganz oft über Autoren und Lehrer schreibt (beides hat er beruflich aus erster Hand erlebt), mir gefällt dabei die Passung zwischen den geweckten Erwartungen und der Ausführung im Roman. Es gab keine Seite, die mich gelangweilt hätte, dafür etliche, bei denen ich so schnell las, dass ich mit dem (virtuellen) Blättern kaum nachkam. Gegen Ende werden mehrere völlig unerwartete Wendungen eingebaut, die mir aufgrund des Überraschungseffekts sehr gefallen haben. Wie schon gesagt, trotz der gehörigen Länge (in der Apple Books-App auf meinem iPad ca. 860 Seiten) flog ich in Windeseile durch den Roman und freue mich schon auf das neue Lesefutter, das ein Klassiker sein wird: Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald (auf die Idee kam ich beim Anhören des John Grisham-Krimis Das Original (hier), denn darin geht es um den Diebstahl der Original-Manuskripte der fünf Fitzgerald-Romane).

Mini TV-Serie



Zum Roman gibt es die Mini TV-Serie Bag of Bones mit zwei Episoden, die jeweils ca. 90 Minuten lang sind. Heute werde ich mit der ersten der beiden Episoden anfangen, wenn ich mich gleich auf die Rudermaschine begebe.

Bag of Bones – Die Mini TV-Serie

(Bild-Quelle: Apple TV-App)

Die Erwartungen sind hoch, denn in letzter Zeit gab es einige sehr gelungene Stephen King-Adaptionen, von denen ich besonders die Serie Mr. Mercedes hervorheben möchte, deren erste Staffel eine fast exakte Umsetzung des ersten Romans der Trilogie war, die zweite Staffel, die ich mit meiner Frau gerade ansehe, ist eine etwas freiere Adaption des dritten Romans, ich gehe davon aus, dass die dritte Staffel dann den zweiten Roman aufgreift. Alle drei Bücher waren schon ein fantastischer Ritt, die Hörbücher habe ich alle mehrfach angehört, doch die TV-Umsetzung ist in vielerlei Hinsicht noch beeindruckender. Sobald ich alle drei Staffeln gesehen habe, werde ich dazu einen eigenen Blog-Eintrag verfassen.

Nun, in ein paar Minuten werde ich mehr darüber wissen, wie gut Bag of Bones in der TV-Adaption ist.

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