Auf zu neuen (Fitness-) Ufern!

Übermorgen sind es vier volle Wochen ohne Laufen – eine gefühlte Ewigkeit. Doch mein linkes Bein liefert immer noch nicht die benötigte Sprungkraft. Gestern bin ich nur ein paar Meter weit in einem lockeren Schritt gelaufen, schon da war zu merken, dass der ganze Vorgang höchst unrund und alles andere als langstreckentauglich ist. Also stelle ich mich auf weitere zwei Wochen ohne Laufen ein – seufz!

Zum Glück habe ich in der Zwischenzeit parallel eine andere Trainingsmöglichkeit gefunden, die ich heute früh zum ersten Mal ausprobieren konnte: Ein Trainingsbike.

Nach einer Recherche im Internet kam ich auf die Marke Schwinn, die ich lustigerweise auch aus einigen Stephen King-Romanen kenne, denn mehrere seiner Protagonisten fahren ein Schwinn-Rad. Doch die Testberichte waren gut, vor allem der kaum hörbare Betrieb des Trainingsbikes stellte ein sehr wichtiges Kaufargument dar. Das Modell, für das ich mich entschieden habe, heißt 800 IC (früher war es als IC8 im Handel, ein größeres Update der Software führte jedoch zur Umbenennung, um Verwechslungen zwischen dem alten und dem neuen Modell zu vermeiden). Amazon wollte fast 1.200 € dafür, also habe ich weiter gesucht und einen Sport-Vertrieb in Norddeutschland gefunden, wo ich es für 940 € bekam.

Gestern früh wurde das Rad von der Spedition Dachser geliefert (die Terminabsprache am Telefon war schnell und unkompliziert verlaufen), satte 55 Kilogramm schwer in der Verpackung. Kein geringes Gewicht, aber das liegt an der hochwertigen Verarbeitung – Schwinn gehört zur Nautilus-Gruppe, die professionelle Fitness-Geräte (meist im obersten Preissegment) herstellen. Ohne das hohe Gewicht wäre es vermutlich nicht in dem Ausmaß möglich, während des Trainings auch im Stehen zu radeln – genau das kommt in den Apple Fitness+-Trainingsvideos immer wieder vor.

55 kg Paket – ein riesiger Brocken!

Zu dritt schafften wir das riesige Paket vom Erdgeschoss in den zweiten Stock, wo ich es auspackte – hui, das war wirklich eine Menge Verpackungsmaterial.

Noch vor der Montage – viele Einzelteile und Schrauben...

Die Anleitung zum Montieren ist sehr gut gemacht, klarer Text und passende Abbildungen – dem konnte ich leicht folgen, und binnen 80 Minuten war alles an Ort und Stelle verschraubt und geprüft.

Fertig montiert und bereit für den ersten Einsatz!

Heute früh wagte ich dann die ersten paar Trainings mit Apple Fitness+. Nach jedem einzelnen Training spielte ich ein wenig mit den Einstellungen des Trainingsbikes herum: Sattel weiter vor oder zurück, Sattel rauf oder runter, Lenker rauf oder runter – und so weiter. Am Ende fand ich eine ziemlich perfekte Einstellung, mit der ich nun arbeiten kann.

Schon das erste Training stellte sich als große Herausforderung dar: 10 Minuten Intervalltraining auf dem Schwinn brachten meinen Puls ziemlich schnell auf über 190 bpm. Wow! Beim Laufen schaffe ich das nur bei extremen Anstiegen, und selbst dann geht's selten über die 175 bpm hinaus. Ich absolvierte insgesamt fünf Trainings: 4x 10 Minuten und 1x 20 Minuten.

Die ersten Trainings in der Fitness-App

Insgesamt habe ich in den 60 Minuten gut 900 Kalorien verbrannt. Am Schnaufen war ich bereits nach drei oder vier Minuten, in der Mitte des zweiten Trainings begann ich zu tropfen. Am Ende war mein Akte X-T-Shirt vollkommen durchnässt. Wenn man den Ausstoß von Schweiß als Marker für die Effektivität des Trainings ansieht, dann war das hier definitiv der Fall...

Nassgeschwitzt – aber begeistert!

Nach dem dritten Training legte ich ein Tuch unter dem Rad auf den Boden, um die vielen Schweißtropfen aufzufangen. Himmlisch fordernd, gleichzeitig unterhaltsam und – jetzt der beste Punkt – extrem leise: Das Schwinn erzeugt ein so minimales Laufgeräusch, dass ich auch morgens um vier meine Trainings absolvieren kann, ohne das ganze Haus aus dem Bett zu holen. In der Werbung wird ja immer wieder das Wort „flüsterleise“ verwendet – hier trifft es tatsächlich einmal zu.

Meine Hoffnung, bald wieder laufen zu können, bleibt stets präsent, dennoch bietet mir das Schwinn eine hervorragende Möglichkeit für Cardio-Training. Der bereits geäußerte Vorsatz, im neuen Jahr für mehr Abwechslung im Sportprogramm zu sorgen, wurde schon jetzt erfüllt, denn in den letzten Wochen habe ich viel Core- und Krafttraining über Apple Fitness+ gemacht, das Schwinn erhöht die Effektivität wieder auf ein Niveau wie beim Laufen. Super!

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