Knie schonen – Rad fahren

Mein linkes Knie ist seit gut zwei Wochen etwas beleidigt. Immer wieder zickt es beim Laufen, schmerzt vor allem beim Bergablaufen oder Treppensteigen. Klarer Fall von: Ich kann jetzt weiter meine 24 Kilometer am Tag laufen, bis alles zu spät ist und ich mindestens sechs Wochen Pause einlegen muss, um dann von ganz unten wieder anzufangen. Oder ich gehe für ein paar Tage (oder ein bis zwei Wochen) auf mein Trainingsfahrrad und schone damit das Knie.

Selbstverständlich habe ich mich für das Radtraining entschieden – täglich zwischen zwei und zweieinhalb Stunden auf dem Rad sind ein gutes Pensum, der Schweiß fließt noch viel heftiger als beim Laufen, außerdem sind die Fahrrad-Trainings bei Apple Fitness+ sehr unterhaltsam und motivierend.

Meine Radfahr-Trainings am 2022-08-04

Unterschiedliche Trainingsdauern


Angeboten werden Trainings in den Längen 10, 20, 30 und 45 Minuten. Und tatsächlich bieten alle unterschiedlichen Dauern ganz eigene Charakteristika:

  • Die 10-Minuten-Trainings sind gut für das erste Aufwärmen oder am Ende des Programms, wenn man eine angepeilte Kalorienzahl noch nicht ganz erreicht hat, sie aber noch abhaken möchte. Der Nachteil liegt auf der Hand: Das Training ist vorbei, bevor man richtig in Fahrt gekommen ist. Ich sehe das ganz deutlich an den erzielten Kalorienmengen: Wenn ich mich ordentlich anstrenge, verbrenne ich pro 10 Minuten ca. 100-110 Kalorien. Bei den meisten 10-Minuten-Trainings bleibe ich aber unterhalb der 100-Kalorien-Marke hängen, weil ich anfangs erst einmal den Puls in Gang bringen muss, bevor die Verbrennung auf Touren kommt.
  • Mit den 20 Minuten ist es in der Hinsicht schon besser, denn nach den ersten zehn Minuten bin ich „am Laufen“, am Ende der Zeit komme ich in der Regel auf mindestens 200 Kalorien. Ein weiterer Vorteil ist, dass die 20 Minuten dennoch ziemlich bald abgehakt sind.
  • Bei einem 30-Minuten-Training komme ich an guten Tagen auf etwa 350 Kalorien, das ist also recht effektiv. Gleichzeitig können die TrainerInnen hier durchaus schon eine große Bandbreite an unterschiedlichen Belastungen miteinander kombinieren.
  • Die 45-Minuten-Trainings sind am effektivsten, gelegentlich schaffe ich hier 550 Kalorien in einem Rutsch. Gleichzeitig ist die lange Dauer natürlich etwas unflexibel, denn ist das Training angelaufen, unterbreche ich nur ungern – und dann hänge ich halt für 45 Minuten am Stück auf dem Rad fest.

Üblicherweise beginne ich mit einem der kurzen Trainings, also entweder 10 oder 20 Minuten. Danach wähle ich ganz spontan weitere 20-, 30- oder 45-Minuten-Trainings aus, bis ich mindestens 200 Prozent meines derzeitigen Tagesziels von 600 Kalorien erreicht habe.

Angebot und Nachfrage


Von den bis heute angebotenen 226 Radfahr-Trainings in Apple Fitness+ habe ich 204 schon abgehakt, ein paar sogar schon mehrfach (hauptsächlich weil sie so unterhaltsam waren). Da ich täglich gut fünf bis sechs Runden auf mich nehme, werde ich in ein paar Tagen „auf dem Trockenen“ sitzen, bis am Beginn der nächsten Woche wieder vier neue Trainings herauskommen, denn stets am Montag kommt pro Dauer ein neues Training heraus.

Trainer-Persönlichkeiten


Besonders cool an den unterschiedlichen Trainings sind die Persönlichkeiten der TrainerInnen. Aktuell werden die meisten Trainings von Tyrell Desean, Sherica Holmon und Bakari Williams angeboten, Emily Fayette und Kym Perfetto sind derzeit in Elternzeit. Gregg Cook hat nur zwei Radfahr-Trainings aufgezeichnet, er ist eher im Bereich Core- und Krafttraining bei Apple Fitness+ unterwegs.

Jeder Trainer und jede Trainerin geht eine Einheit unterschiedlich an:

  • Tyrell ist der extrovertierte Komiker, der neben einem anspruchsvollen Training vor allem für viel Gelächter sorgt, was der Anstrengung ein bisschen Schärfe nimmt.
  • Sherica steht sehr auf eine hohe Trittfrequenz, was eher nicht so mein Ding ist (ich bin nun einmal eher der Langstreckentyp, nicht so sehr der Sprinter), dafür hat sie oft einen starken musikalischen Fokus (z.B. die Künstler-Trainings, bei denen 30 Minuten Training mit Musik von nur einem Musiker/einer Band begleitet werden), der mir sehr gut gefällt.
  • Bakari ist immer gut gelaunt, noch dazu hat er absolut den Dreh raus, wie er die höchsten Kalorienwerte (neben Emily) aus mir herausholt. Er trifft genau die Kombination, die mir zusagt: Viele längere Abschnitte (3-5 Minuten am Stück bei hoher Intensität) in Kombination mit einigen Erholungsabschnitten bei niedriger Intensität und den berühmt-berüchtigten „All-Out“-Phasen.
  • Emily schafft es genauso gut wie Bakari, ihr großer Vorteil ist, dass sie meinem Musikgeschmack von allen TrainerInnen am nächsten kommt (viel Rockmusik). Selbst hochschwanger war es ihr noch möglich, außerordentlich anspruchsvolle Trainings aufzuzeichnen und mich bis an die Grenze zu fordern.
  • Kym war mir am Anfang etwas suspekt (lag vor allem an ihrem Musikgeschmack), doch kurz vor ihrem Abschied in die Elternzeit wurde ich mit ihren Trainings warm, denn auch sie bevorzugt die langen Intensiv-Phasen, die mir als Langstreckenläufer einfach mehr liegen als die kurzen Sprint-Ausbrüche.

Momentan frage ich mich, wie lange es wohl noch dauert, bis Emily und Kym aus der Elternzeit zurückkommen, denn gerade die Vielfalt macht einen großen Teil des Reizes aus.

Zusätzlich zu den unterschiedlichen TrainerInnen gibt es immer Mitfahrer im Studio: Bei den kurzen Trainings in der Regel nur zwei, bei 30 und 45 Minuten immer vier, sodass man entweder mit drei oder fünf anderen Radlern trainiert. Das hat einen unglaublich beruhigenden Effekt, denn die Mittrainierenden sind zwar auch alle Trainer bei Apple Fitness+ (z.B. vom Tanz-, Yoga-, Kraft-, Core-Training), doch es sind in der Regel keine Fahrrad-Spezialisten. Zu sehen, wie auch die ins Schwitzen und Keuchen kommen, wenn es mal wieder minutenlang zur Sache geht, ist einfach gut.

Fazit: Solange ich mein Knie noch schonen muss, bin ich bei den Radfahr-Trainings von Apple Fitness+ sehr gut aufgehoben. Allerdings vermisse ich es, durch die freie Natur zu rennen, meine Hörbücher zu genießen und alle paar Meter etwas Neues zu sehen. Zum Glück handelt es sich wohl nur um eine relativ überschaubare Rekonvaleszenz-Phase, danach werde ich mich wieder draußen herumtreiben.

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